Inhalt

Max Beckmann sieht in Amsterdam, noch vor der Abreise in die Vereinigten Staaten, dieses im Theatermilieu angesiedelte Drama über Schuld und Verzeihen mit Heinrich George in der Hauptrolle, den Beckmann 1935 im Kreis seiner Familie porträtierte. George hatte den kinobegeisterten Maler nach Babelsberg in die UFA-Studios eingeladen, er und seine Frau waren lange Jahre mit den Beckmanns befreundet. Im Tagebuch bewertet Beckmann den neuen Film Georges als „schlecht“, was wohl weniger im Film selbst als in der Enttäuschung über den politischen Opportunismus des Freundes begründet war. George spielt in ‚Der große Schatten‘ den einst bekannten und mächtigen Berliner Theaterschauspieler Conrad Schroeter, der jetzt als Souffleur an einer Provinzbühne arbeitet. Dort wird er just von jenem Schauspielerpaar wiedererkannt, das den Nervenzusammenbruch auf der Bühne und damit den folgenden Abstieg ihres ehemaligen Freundes, Gönners und Intendanten verschuldet hatte.

Als letzte deutsche UFA-Produktion vor Kriegsende zu den Internationalen Filmfestspielen von Venedig eingeladen und dort auch ausgezeichnet, wirken in dem handwerklich und darstellerisch herausragenden Film bis in die Nebenrollen zahlreiche spätere Stars des deutschen Nachkriegskinos mit, darunter Hubert von Meyerinck oder Erich Ponto.

 

Spielzeiten