Inhalt

Die 1943 in Argentinien geborene und seit 1964 in Deutschland lebende Regisseurin und Autorin Jeanine Meerapfel befragte 1981 jüdische Künstler:innen in Westberlin zu ihrer Identität. In Gesprächen mit Luc Bondy, Sarah Haffner und Eva Ebner thematisieren sie Heimatgefühle, Ängste, Antisemitismus und die unzureichende Aufarbeitung der NS-Verbrechen. Besonders kritisieren sie das fehlende Wissen über die jüdische Kultur und Religion in Schulen, das Missverständnisse und Hass begünstigt – eine erschreckend aktuelle Problematik. Der vielfach ausgezeichnete Film über die Notwendigkeit, sich zu erinnern, ist ein persönliches Tagebuch und objektive gesellschaftliche Realität zugleich.

„Wenn es Hitler nicht gegeben hätte, wäre ich ein deutsch-jüdisches Kind geworden, mehr deutsch als jüdisch, geboren in einem kleinen süddeutschen Dorf. Aber ich bin in Argentinien geboren, meine Muttersprache ist Spanisch. 1960 kam ich nach Deutschland.“ Dies ist Jeanine Meerapfels Ausgangssituation, von der aus sie ihre Suche nach möglichen Wurzeln ihrer eigenen jüdischen Identität beginnt, eine Suche, die immer wieder konfrontiert wird mit der deutschen Realität, die sie vorfindet.

Zur Filmreihe JEANINE MEERAPFEL:

Anlässlich der Neuerscheinung des Bandes „Jeanine Meerapfel“ in der Reihe Film-Konzepte im Münchner Verlag edition text+kritik zeigen wir eine Filmreihe zum Schaffen von Jeanine Meerapfel, einer der renommiertesten Regisseurinnen und Filmprofessorinnen der letzten Jahrzehnte in Deutschland. Ihre Filme bringen weibliche und jüdische Perspektiven ins deutsche Kino, bewegen sich künstlerisch und poetisch zwischen den Sprachen und „erzählen immer auch von der Schönheit des Lebens“ (Lea Wohl).

Spielzeiten

  • So 11:00