Inhalt

„Wir wollten doch verdorben sein, oder?“ vergewissern sich die zwei jungen Frauen und so suchen Marie I und Marie II mit dem Motto „Man sollte alles mal versuchen“ (hinreißend lachend und kichernd) nach Vergnügen. Einladungen in vornehme Lokale durch – meist ältere – Männer (die das Duo in den Zug setzt, um sich ihrer zu entledigen), ein Bade- oder ein Ausflug aufs Land gipfeln in einem Saal, der zum Festmahl hergerichtet ist. Das Buffet können sie natürlich nicht unangetastet lassen … Der rahmende Verweis auf einen jederzeit möglichen Krieg stellt Fleiß und Angepasstheit, vorgeblicher Inbegriff eines vermeintlichen Glücks, als einschnürende Sinnlosigkeit bloß. Zugleich reflektiert Věra Chytilová auf der Erzählebene kunstvoll das Medium des Films. In den Bildkompositionen einzigartig, wechseln alltägliche Szenen mit surrealistisch anmutenden oder märchenhaften Passagen, Farbenpracht steht neben strengem Schwarz-Weiß-Kontrast, der Film ist voll „verspielter Radikalität und Modernität“ (Margarete Wach).

 

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