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Herzliche Einladung zu Theater auf der Kinoleinwand in zwei Sonntagsmatineen des Deutschen Theatermuseums in Kooperation mit Theatiner Filmkunst!

Im Rahmenprogramm der Ausstellung „Die Lust am anderen Theater. Freie darstellende Künste in München“ (04.05. – 31.07.2022) zeigen wir in Kooperation mit dem Deutschen Theatermuseum:

 

 

Sonntagsmatinée 26. Juni 2022, 11:00 Uhr

Das Bread & Puppet Theatre mit GRAY LADY CANTATA II / BIRDCATCHER IN HELL

USA 1972 | engl. und frz. OV | 53 Min. | Regie: Michael Treguer, Jack Lang

Zwei revolutionäre Figurentheateraufführungen des legendären Bread & Puppet Theatre auf der großen Kinoleinwand. Mit einer Einführung von Mascha Erbelding (Leiterin der Sammlung Puppentheater / Schaustellerei des Münchner Stadtmuseums).

In dieser neuen Kooperation des Deutschen Theatermuseums beleuchten das Theatiner Filmkunst inspirierende und bahnbrechende Zeitgenossen der freien darstellenden Künste in München. Denn auch die Anfänge des es weltberühmten Bread and Puppet Theatre liegen in München – hier begann Peter Schumann 1958 seine Arbeit zwischen Maske, Tanz und Puppentheater, bevor er 1960 in die USA auswanderte. Dort arbeitete er mit zunehmendem Erfolg an seiner einzigartigen Kunst zwischen Skulptur, Pantomime, Tanz, Geschichtenerzählen, Puppenspiel und Musik. 1968 und 1969 gelang ihm mit zwei Europatourneen ein sensationeller Erfolg mit seinem „emanzipatorischen Volkstheater“, das sich einmischen wollte, die Welt kommentierte.

Eine apokalyptische Welt, die wir mit „Gray Lady Cantata II“ und „Birdcatcher in Hell“ zeigen,zwei Reaktionen auf den Krieg, zwei Wege, Bilder zu finden, wo Worte fehlen.

Die „graue Lady“ nimmt Abschied, Abschied von ihrem Sohn, der die Soldatenstiefel schnürt. Lady gray weint, Glaskugeln an Bindfäden fließen aus ihren Augenschlitzen. Es geht um den Krieg, aber nicht um den Krieg der Soldaten, sondern um den Krieg derer, die zurückgelassen werden, um die Mutter und die Welt, die ihr noch bleibt. Es ist ein Totentanz, der die – wieder erschreckend aktuelle – Absurdität des Krieges auf die Puppenbühne bringt.

Mit „Birdcatcher in Hell“ kommentiert das Bread and Puppet Theatre die Frage nach Gehorsam und Gewalt vor dem Hintergrund des Vietnamkrieges. Wohin führt der Weg, in den Himmel oder in die Hölle?

Mit einer Einführung von Mascha Erbelding (Leiterin Puppentheater-
sammlung im Stadtmuseum).

 


Sonntagsmatinée, 3. Juli 2022, 11:00 Uhr

RESIST! DIE KUNST DES WIDERSTANDS: LIVING THEATRE

D 2003 | engl. O.m.U. | 90 Min. | Regie: Karin Kaper, Dirk Szuszies

Ein preisgekrönter Dokumentarfilm über Judith Malina und das Living Theatre und ihre kompromisslos-radikale Theaterarbeit an internationalen Konfliktschauplätzen. In Anwesenheit der Regisseure Karin Kaper und Dirk Szuszies.  

Der zweite Film der neuen Reihe widmet sich dem legendären Living Theatre, das seit 70 Jahren die Welt bereist und auch für viele Münchner Künstler:innen der freien darstellenden Szene wichtige Akzente gesetzt hat mit seiner Radikalität und seinem utopischen Potential. Das Living Theatre will ein Zeichen setzen und politisches Bewußtsein schaffen.
Das Berliner Regieduo Karin Kaper und Dirk Szuszies begleitet in seinem preisgekrönten und international gefeierten Film „RESIST!” die charismatische Gründerin des Living Theatre Judith Malina und ihre Gruppe zum G8-Gipfel in Genua, auf die Straßen von New York nach den Anschlägen vom 11.September und nach Khiam, dem berüchtigten ehemaligen Strafgefangenenlager der israelischen Armee im Südlibanon. Das Living Theatre ist immer mittendrin und widmet sich den brennenden Fragen der Gegenwart!

 

Die 1926 als Tochter eines Rabbi in Kiel geborene Judith Malina, die mit ihrer Familie vor den Nazis nach New York floh und dort mit Julian Beck das legendäre Living Theatre gründete, erhielt 2004 in New York von der Theatre Hall of Fame den Preis für ihr Lebenswerk und gilt heute unbestritten als die Pionierin des Freien Theaters im Geiste Erwin Piscators. Sie starb 2015.

„Ein kraftvoller, faszinierender Film, der emotional unglaublich packt und Mut macht, die eigenen Utopien nicht zu vergessen.“ Deutsches Filminstitut

„Der Regisseur Dirk Szuszies feiert die Geschichte des Living Theatre in grandiosen Bildern.“ Der Spiegel

 

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